Aus Liebe zum Laufen

Aus Liebe zum Laufen

Sonntag, 5. Oktober 2014

Schlaflos in Soest

,,Was habe ich gewonnen?" ,,Ein Treffen ... Mockenhaupt! Sie haben... Gewinnspiel mitgemacht!" ,,Was habe ich?" ,,Unser GEWINNSPIEL MIT MOOOCKIII!" Die Straßenbahn fährt aus dem Tunnel und mit dem Empfang ist auch die Stimme von meinem Gesprächspartner wieder voll da. Aua! Erst als ich auflege und aufhöre über den lauten Mann am anderen Ende zu schimpfen, wird mir bewusst, was er da gerade erzählt hat. Ich habe ein Treffen mit Sabrina Mockenhaupt gewonnen! Für einen kurzen Augenblick bleibt mein Herz stehen. Ich bin ein riesen Fan von dieser Frau! Oh Wahnsinn! 
Ich nehme mein Handy um meinem Papa davon zu erzählen, da sehe ich eine Nachricht von Engelhornsports bei Instagram. Ich habe ein Laufoutfit im Wert von 250 Euro gewonnen! Was ist denn heute nur los?
Wenige Wochen später ist es dann so weit. Papa freut sich sehr, als ich ihm von dem Treffen erzähle und noch mehr als ich ihm sage, dass ich ihn mitnehme.
Nach dem ich mir bis drei Uhr Morgens auf einem Stiftungsfest die Füße wund getanzt und mir den Bauch mit den leckersten Sachen voll gehauen habe, setze ich mich um 6 Uhr in der Früh ins Auto und mache mich auf den Weg nach Herscheid um meinen Papa abzuholen. Aufgeregt wie ein kleines Kind steht er schon mit Sack und Pack in der Auffahrt. Weil ich, im Gegensatz zu ihm, noch hundemüde bin, fährt er den restlichen Weg nach Soest.
Das Treffen findet in einem Hotel, in einer Art Seminarraum statt. Außer uns sind noch ein paar andere Besucher da, die an ähnlichen Gewinnspielen teilgenommen hatten.
Über all standen kleine Päckchen von Orthomol mit dem Gesicht von Mocki drauf. Jeder Teilnehmer bekommt eins. Darin ist ein cooles T-Shirt, was wir beim Lauf tragen werden.
Und dann betritt sie den Raum. Diese kleine Person mit einem Lachen für zehn Riesen. In der Hand hält sie eine Tasse Kaffee und begrüßt einen nach dem anderen. Ich mag sie jetzt schon. Als wir uns setzen, ergatter ich mir gleich den Platz neben ihr. Sie erzählt natürlich viel vom Laufen und beantwortet gewissenhaft alle Fragen. Als ich sie frage wie sie sich täglich zum Laufen aufraffen kann, winkt sie nur ab und sagt:,,Das ist wie wenn du jeden Tag zur Arbeit musst. Da hast du ja auch nicht immer Lust zu." Und dann lacht sie. Ich glaube ihr kein Wort, so leidenschaftlich wie sie vom Laufen redet, liebt sie es wirklich.
Nach dem Gespräch steht noch ein Fotoshooting, ein Mittagessen und der Soester Stadtlauf an. Leider kann Mocki aufgrund einer Verletzung nicht mitlaufen, aber sie wird uns natürlich anfeuern.

Wir gehen also raus, machen ein paar Aufwärmübungen und einige Fotos. Mocki signiert mir sogar eines meiner Laufshirts. Nach dem Shooting geht es dann zum Mittagessen zu dem auch ihr Bruder Markus dazu stößt. Die beiden sind Zwillinge und egal was in ihrem Fruchtwasser drin war, es hat aus ihnen nicht nur schnelle, sondern auch sehr glückliche Läufer gemacht. Ich bin begeistert.
Als alle ihre Salate verputzt haben, schlüpfen wir am Orthomol-Stand in unsere T-Shirts. Ich bekomme sogar einen ganzen Monatsvorrat von Orthomol geschenkt. Toll, fröhlich trinke ich eine der Ampullen woraufhin mich die Mitarbeiterin ziemlich schräg anschaut. ,,Wollen Sie denn gar keinen Schluck Wasser zum spülen?" ,,Quatsch, das schmeckt wie Orangensaft!" ,,Na wenn Sie meinen." Sie lacht und ich freue mich über den kleinen Appetithappen.
Zusammen mit den anderen laufe ich mich eine Runde warm. Der Lauf über 10 km besteht aus 5 Runden a 2 km. Sollte ich erwähnen, dass das erst mein zweiter 10 km Lauf ist? Ach lieber nicht. Es kommt vielleicht komisch, wenn ich sage, dass ich erst zwei Tage zuvor einen 10 km Lauf hatte und die letzte Nacht keine drei Stunden geschlafen habe. Also halte ich den Mund und reihe mich brav zwischen den Startern ein. Von mir aus kann es losgehen. Von Mocki aus auch. Just im selben Moment hebt sie ihren Arm und feuert die Pistole in ihrer Hand ab. Auf geht's!
Die erste Runde geht schnell vorbei. Als ich wieder am Start vorbei komme steht Mocki bereit um mich anzufeuern ,,Los Katharina!" Das macht Spaß, schnell noch eine Runde und noch eine und noch eine. Im Schaufenster eines Geschäfts sehe ich mein Spiegelbild. Witzig sich selber beim Laufen zu sehen, ich sehe aus wie.. Pfosten... das war knapp. Ich lache und lasse mich nicht bremsen. Die Runden ziehen an mir vorüber wie im Flug. Auf der letzten überrundet mich Markus. Oder ist es die vorletzte? Mist. Ein Blick auf die Uhr lässt mich erahnen wie lange ich noch ungefähr laufen muss. Gerade als ich in die letzte Runde laufe, höre ich wie Papas Name im Ziel aufgerufen wird. Juhu, er hat mich nicht überrundet! bei einer Zeit von 51:32 min komme ich mehr als zufrieden ins Ziel. Toll, zwei Minuten schneller als vor zwei Tagen. Das nenne ich mal eine Steigerung.
Papa ist stolz, Mocki ist stolz. Was will man mehr?
Nach dem wir uns umgezogen haben verabschieden wir uns herzlich von den beiden Mockis und den anderen Läufern die wir kennen gelernt haben.
Das war ganz bestimmt nicht das letzte Treffen!
Glücklich kletter ich in Papas Auto und schlafe direkt ein. Das habe ich mir jetzt wirklich verdient.